„Boris Akunin“ ist das Pseudonym von Grigorij Šalvovič Čchartišvili, geboren am 20. 5. 1956 in Tbilisi / Tiflis, Hauptstadt der Georgischen Republik der UdSSR. Als er noch ein Kleinkind war, zog seine Familie mit ihm erst nach Kasachstan und dann nach Moskau. Akunin studierte Geschichte und Japanologie an der Moskauer Lomonosov-Universität. Nach dem Universitätsabschluss war Akunin als Übersetzer aus dem Japanischen und Englischen tätig. Er übersetzte u.a. Werke von Ukio Misima, Kobo Abe, Malcolm Bradbury und Peter Ustinov. In der Zeitschrift „Inostrannaja Literatura“ (Ausländische Literatur) veröffentlichte er literaturwissenschaftliche Artikel und war bis zu seinem Ausscheiden 2000 fester Redakteur. Unter dem Pseudonym „B. Akunin“ – später wurde der Name erweitert zu „Boris Akunin“ – erschien 1998 der erste Detektivroman „Fandorin“ (russ. Azazel‘). Der Name Akunin ist einerseits eine Anspielung auf den russischen Anarchisten und Revolutionär Michail Bakunin (1814–1876). Andererseits bedeutet „akunin“, so der Autor, auf Japanisch „böser Mann, Verbrecher“. Akunins Romane und Erzählungen in russischer Sprache erreichten insgesamt Auflagen im zweistelligen Millionenbereich und wurden in über 30 Sprachen übersetzt. 2008 sorgte Akunins 12-seitiges Interview mit Michail Chodorkovskij in der Oktoberausgabe des „Russian Esquire“ für Aufsehen. Während der Proteste 2011/12 zwischen den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen war Akunin Mitbegründer der „Liga der Wähler“. ...